Nachlese anlässlich des Pharmakey Symposiums vom 18. Mai 2014 in Bern

Eine Nachlese der Fachvorträge von Petra Huber anlässlich des Pharmakey Symposiums vom 18. Mai 2014 in Bern. Weitere Informationen finden Sie unter www.pharmakey.ch

Autorin: Dr. A. Thomae, pnn

Warum geht schöne Haut auch über den Magen? Neueste Erkenntnisse

Im letzten Referat des Vormittages erläuterte Petra Huber anschaulich, wie Ernährung, Schönheit, Gesundheit und Wohlbefinden miteinander zusammenhängen.
Es gilt mittlerweile als erwiesen, dass durch eine gezielte Pflege und Behandlung der Haut Hautstrukturen positiv beeinflusst werden können. Diese Pflege erfolgt einerseits äusserlich durch hydratisierende bzw. rückfettende Pflegeprodukte, evtl. mit Antioxidantienzusatz sowie den (täglichen) UV-Schutz. Auf der anderen Seite sorgen aber auch die Zufuhr von ausreichend Flüssigkeit, eine ausgewogene Ernährung sowie eine gesunde Lebensweise für die Hautpflege „von innen“.

Prozesse beim Altern

Zunächst erklärte Frau Huber, was der physiologische Alterungsprozess für die Haut bedeutet. Neben weiteren Faktoren sind unter anderem die schwächere Durchblutung der Haut (und die damit schlechtere Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen) sowie die verminderte antioxidative Kapazität wichtige Ursache für die Hautalterung.
Ein Ungleichgewicht zwischen freien Radikalen und Antioxidantien (zugunsten von freien Radikalen) scheint dabei eine wichtige Rolle zu spielen. Ebenso führt die Glykierung (Verzuckerung) von Proteinen zur Abnahme der Hautqualität über die Bildung von advanced glycation end products (AGEs). Vereinfacht betrachtet, führen diese Mechanismen zur „Versteifung“ (oder zu einem Qualitätsverlust) von Kollagenfasern und schliesslich zur Entstehung von Falten.
Beiden Mechanismen kann über die Ernährung entgegengewirkt werden. Antioxidanzien können mit der Nahrung zugeführt werden. Übermässige Aufnahme von (schnell freisetzbaren) Zucker durch die Nahrung sollte möglichst reduziert werden.

Naschen Sie sich schön!

Bestimmte Lebensmittel bieten interessante Wirkstoffe, die biologische Prozesse der Haut unterstützen, sie schützen und regenerieren.
Dazu zählen beispielsweise die ungesättigten Fettsäuren. Unsere Ernährung enthält häufig zu hohe Anteile an entzündungsfördernden Omega-6-Säuren und zu geringe Mengen an entzündungshemmenden Omega-3-Säuren. Dabei gelten die positiven Effekte der Omega-3-Säuren (z. B. antiinflammatorisch, antioxidativ, photoprotektiv) als gesichert. Wichtige Nahrungsquellen für Omega-3-Säuren sind pflanzliche Öle (z. B. Leinöl, Rapsöl) und Nüsse (z. B. Baumnuss, Cashew) oder fette Fische (z. B. Makrele, Hering, Lachs) und bestimmte/ausgewählte Mikroalgen.
Unter den sekundären Pflanzenstoffen sind insbesondere die Polyphenole interessant. Auf noch nicht ganz geklärten Mechanismen stärken sie die Abwehr des Körpers (z. B. gegen oxidative Prozesse). Polyphenole finden sich in grösserer Menge beispielsweise im Grüntee, in dunkler Schokolade (Kakaogehalt > 70 %), aber auch im Kaffee und Früchten (z. B. Trauben). Auch Carotinoide (Lycopin, Beta-Carotin usw.) gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen, die in Früchten und Gemüse weit verbreitet sind und zahlreiche positive Effekte auf die Haut ausüben.
Frau Huber betonte, dass eine Kombination dieser Lebensmittel nicht nur einer gesunden Haut, sondern auch der Gesundheit sowie der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit zugute kommt. Der Genuss bleibt dabei nicht auf der Strecke – davon konnten sich die Teilnehmer beim anschliessenden Mittagsbuffet überzeugen. Frau Huber hatte für dieses zahlreiche Hinweise gegeben, um es besonders „hautfreundlich“ zu gestalten – ganz nach dem Motto „Naschen Sie sich schön!“.

Autorin: C. Gassmann, pnn

Nasch Dich schön! Effekte der Nahrung auf die Haut

Das Symposium wurde mit dem Referat von Petra Huber eröffnet. Sie zeigte auf, dass auch Nahrung zu einer schönen Haut beiträgt, diese schützt und regenerieren kann.

Hautalterung

An der Hautalterung sind viele Prozesse beteiligt. Zwei Aspekte wurden von Frau Huber speziell hervorgehoben. Zum einen werden durch freie Radikale Oxidationsprozesse gefördert: Wir werden „ranzig“ wie Fett. Zum anderen werden durch die Zufuhr von Süssem Proteine glykiert (Verzuckerung von Eiweissen). Die dabei entstehenden AGEs (advanced glycation end products) sind an der Faltenentstehung beteiligt. Verschiedene, in den Lebensmitteln vorkommende, Inhaltsstoffe können auf diese Prozesse Einfluss nehmen und bieten somit interessante Möglichkeiten, dem Alterungsprozess mit Ernährung entgegenzuwirken.

Wirkstoffe für die Haut – Ungesättigte Fettsäuren

Ungesättigte Fettsäuren sind für die Hautbarriere wichtig und tragen so zur Regulation des Feuchtigkeitsgehalts der Haut bei. Zudem verbessern sie die Durchblutung, was zu einem gesunden Teint beiträgt. Omega-3-Fettsäuren sind zudem entzündungshemmend. Unsere Ernährung enthält jedoch häufig zu hohe Anteile an entzündungsfördernden Omega-6-Fettsäuren und zu geringe Mengen an entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren.

Durch die richtige Wahl der Speiseöle und der Nahrungsmittel kann dies aber beeinflusst werden. Besonders gut geeignet für die kalte Küche ist das Leinöl oder Rapsöl. Auch fette Fische (z. B. Makrele, Hering oder Lachs) wie auch Mikroalgen bieten gute Quellen. Auf dem Speisezettel dürfen auch Nüsse nicht fehlen. Walnüsse sind besonders empfehlenswert, aber auch Pistazien, Cashews oder Mandeln sind gute Lieferanten für ungesättigte Fettsäuren.

Wirkstoffe für die Haut – Vitamine

Bei den Vitaminen hob Frau Huber besonders das Vitamin C hervor. Es hat antioxidative Eigenschaften und beeinflusst die Kollagensynthese. Besonders viel Vitamin C enthält die Johannisbeere (bis 200 mg/100 g essbarer Anteil). Auch die Kiwi (bis 80 mg), die Erdbeere (bis 60 mg) und andere enthalten im Vergleich zum Apfel (bis 5 mg/100 g essbarer Anteil) gute Mengen an Vitamin C.

Wirkstoffe für die Haut – Sekundäre Pflanzenstoffe

Sekundäre Pflanzenstoffe wie das zu den Carotinoiden zählende Beta-Carotin können sich ebenfalls positiv auf die Haut auswirken. Beta-Carotin erhöht die Erythemschwelle (Verträglichkeit der Sonne) und hat einen Einfluss auf die Faltentiefe. Gute Lieferanten sind Melone, Aprikose, Mango oder Karotten. Bei den Karotten ist es jedoch wichtig zu beachten, dass das Beta-Carotin aus den rohen Karotten schlecht bioverfügbar ist. Daher empfiehlt sich die Einnahme als Saft.

Die weitverbreiteten Polyphenole stärken die Abwehr des Körpers und schützen auch vor oxidativen Prozessen. Sie finden sich in grösserer Menge z. B. im Grüntee, in dunkler Schokolade (Kakaogehalt > 70 %), aber auch im Kaffee und Früchten (z. B. Apfel).

Auch Phytoöstrogene (z. B. in Sojabohnen, Okara oder Tofu) beeinflussen die Hautalterung positiv.

Damit das Erlernte nicht nur Theorie bleibt, hat Petra Huber das Brunch-Buffet beeinflusst und es durch die richtige Zusammensetzung (z. B. Lachs statt Speck, Johannisbeeren im Birchermüesli, Grüntee, Rüeblisaft, etc.) in ein Beauty-Brunch-Buffet verwandelt.